Interviewreihe: Mama mit Migräne - Stefanie (24)
- Simone Bungarz

- 24. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit
In diesem Interview gibt uns Stefanie mit ihrem drei Monate alten Baby einen Einblick in ihren Alltag als Mama mit Migräne.

Frage 1:
Stell dich gerne den anderen Migräne-Mamas kurz vor. (Wie alt bist du? / wie viele Kinder hast du? / Seit wann leidest du an Migräne?)
Hallo ich bin Stefanie, 24 Jahre alt und habe eine drei Monate alte Tochter.
Ich leide seit der Jugend (ab der ersten Periode) an Migräne. Diagnostiziert ist die Migräne allerdings erst seit circa 5 Jahren.
Frage 2:
Wie ist die aktuelle Symptomatik deiner Migräne und wie viele Migränetage hast du etwa im Monat?
Aktuelle Symptome sind starker einseitiger Kopfschmerzen, extreme Lichtempfindlichkeit, starke Übelkeit, Geruchsempfindlichkeit und Schwindel.
Momentan hatte ich insgesamt vier Migränetage nach der Geburt.
Frage 3:
Hat sich deine Migräne in der Schwangerschaft und später in der Stillzeit Verändert? Wenn ja wie und hatte Sie einfluss auf deine Entscheidung Für oder gegen das Stillen?
In der Schwangerschaft hatte ich eine einzige Migräneattacke, in der Stillzeit bisher eben die vier.
Ich wusste tatsächlich gar nicht, dass das Stillen Einfluss auf die Migräne hat.
Frage 4:
Was sind deiner Meinung nach die grössten Herausforderungen in einem Alltag mit Migräne und Kind?
Die Angst dem Kind nicht gerecht zu werden oder eben das man ihm beim Schreien zum Beispiel nicht genug helfen kann, weil es einem selbst schlecht geht.
Frage 5:
Welchen Tipp möchtest du anderen Migräne-Mamas oder jenen die es werden wollen mit auf den Weg geben?
Wenn man merkt, dass sich die Migräne ankündigt sofort handeln und versuchen schlimme Höhepunkte zu vermeiden.
Sofort für Ruhe sorgen und zur Not ( bei älteren Kindern) Hilfe suchen, damit man selbst zur Ruhe kommt.
Ich habe mich dann direkt mit Baby ins dunkle Schlafzimmer zurückgezogen und das Baby im liegen gestillt, alle anderen Bedürfnisse des Babys hat dann mein Mann befriedigt.
Frage 6:
Wie sieht ein Tag mit Migräne bei dir und deiner Familie aus?
Ich bin meist den Vormittag über bis zum späten Mittag im dunklen Schlafzimmer mit dem Baby, da es noch nicht mobil ist.
Mein Mann war bisher bei den Attacken noch in Elternzeit und daher zu Hause.
Später würde ich es tatsächlich an die Bedürfnisse des Babys anpassen und mir in der Familie Hilfe suchen.
Stillen hat bisher immer geklappt nur aufstehen und wickeln zum Beispiel nicht.
Nachmittags gehen wir dann meist an die Luft und ich habe dann auch keine Kopfschmerzen mehr.
Frage 7:
Was machst du mit deinen Kindern /deinem Kind besonders gerne an migränefreien Tagen?
Viel Zeit mit dem Baby verbringen, kuscheln, kommunizieren, spazieren gehen, gemeinsam Musik anhören oder einen Ausflug in die Stadt unternehmen.
Frage 8:
Was gibt dir als Migräne-Mama Kraft im Alltag? Was machst du für dein eigenes Wohlbefinden?
Ich bade sehr gern und gönne mir dadurch Auszeiten und mache immer zusammen mit meiner Maus den Mittagsschlaf.
Aller zwei Wochen gehe ich zur Krabbelgruppe und tausche mich da gern mit anderen Mamas aus.
Frage 9:
Was ist für dich das schönste am Mamasein?
Einfach alles.
Ich hätte es mir nicht schöner vorstellen können. Besonders genieße ich das Stillen und Kuscheln, egal ob abends zur Einschlafbegleitung oder unterm Tag auf dem Sofa.
Zudem genieße ich die Zeit, wo die Maus in der Trage ist und wir so ganz nah beieinander sind.
Frage 10:
Hast du Unterstützung während deiner Migräne? Wenn ja wer greift dir unter die Arme?
Bisher war mein Mann immer für mich da, jetzt wo er wieder arbeiten geht, wird wahrscheinlich meine Mama oder meine Schwiegermama eine Unterstützung im Notfall sein.
Frage 11: Wie hat sich dein Leben mit Migräne gewandelt, seitdem du Mama bist?
Ich fühle bei jedem kleinen Kopfschmerz sofort in mich hinein und habe Angst das es Migräne ist.
Die Angst komplett flach zu liegen und nicht für die Kleine da sein zu können, begleitet mich immer.
Frage 12: Was hast du durch deine Migräne schon alles gelernt?
Ich habe gelernt, dass der Körper genau weiß, wenn etwas zu viel ist.
Leider konnte ich bisher keine Auslöser zu 100% festlegen. Zudem weiß, dass es mir hilft sofort Tabletten zu nehmen, wenn ich etwas merke.
Dadurch kann ich das Schlimmste gut abwenden.
Frage 13: Möchtest du werdenden Mamas mit Migräne und allen anderen Mamas mit Migräne noch etwas mit auf den Weg geben was dich beschäftigt?
Lasst euch nicht unterkriegen.
Versucht nicht zu negativ und angstgeleitet zu handeln. Nehmt Tabletten die in der Schwangerschaft oder Stillzeit geeignet sind.
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