Stressmanagement als Migräne-Betroffene in der Elternzeit: So findest du Wege zur Entlastung
- Simone Bungarz
- 28. Jan.
- 4 Min. Lesezeit
Die Elternzeit ist eine intensive Phase voller neuer Erfahrungen, großer Verantwortung und (leider) oft auch Stress. Wenn du als Migräne-Betroffene diese Zeit erlebst, kann das eine zusätzliche Herausforderung darstellen. Stress ist schließlich einer der häufigsten Trigger für Migräne, und die Mischung aus Schlafmangel, emotionalen Hochs und Tiefs sowie neuen Aufgaben kann schnell zur Überforderung führen. Doch mit den richtigen Strategien kannst du die Elternzeit nicht nur meistern, sondern auch für dich und dein Kind genießen.
Hier erfährst du, wie du als Migräne-Betroffene besser mit Stress umgehst und dir Entlastung schaffst.

1. Akzeptiere deine Grenzen
Ein wichtiger Schritt im Stressmanagement ist die Akzeptanz, dass du nicht alles allein schaffen musst – und auch nicht kannst. Migräne-Betroffene haben ein erhöhtes Bedürfnis nach Ruhe und Erholung, und das darfst du dir selbst zugestehen.
Statt zu versuchen, allen Erwartungen (den eigenen eingeschlossen) gerecht zu werden, nimm dir bewusst vor, Prioritäten zu setzen. Frage dich:
Was ist wirklich wichtig?
Was kann ich delegieren oder loslassen?
Welche Aufgaben sind heute machbar – und welche nicht?
Perfektion ist in der Elternzeit ohnehin ein Mythos. Niemand erwartet, dass du alles immer im Griff hast – und falls doch, ist es völlig in Ordnung, diese Erwartungen zu ignorieren.
2. Plane Ruhephasen fest ein
Als frischgebackene Eltern scheinen die Tage oft endlos – und die Nächte noch länger. Doch gerade als Migräne-Betroffene ist es essenziell, dir bewusst kleine Ruhepausen zu schaffen.
Nutze Schlafphasen deines Babys: Anstatt während des Mittagsschlafs deines Kindes den Haushalt zu erledigen, gönne dir eine Pause – selbst wenn es nur 20 Minuten sind.
Powernapping: Kurze Nickerchen von 10–15 Minuten können Wunder wirken, um dich zu erholen
“Me-Time” einplanen: Besprich mit deinem Partner oder einer anderen Bezugsperson, dass du regelmäßig Zeit nur für dich hast – sei es, um einen Spaziergang zu machen, ein Buch zu lesen oder einfach die Augen zu schließen.
3. Finde Stressbewältigungsmethoden, die zu dir passen
Migräne und Stress hängen eng zusammen. Es ist daher wichtig, dass du für dich passende Techniken findest, um Stress aktiv zu reduzieren. Hier einige Ansätze, die sich bewährt haben:
Atemübungen: Kurze, bewusste Atemtechniken können helfen, in stressigen Momenten schnell wieder zur Ruhe zu kommen.
Beispiel: Atme 4 Sekunden ein, halte den Atem 4 Sekunden an und atme 6 Sekunden aus. Wiederhole dies für einige Minuten.
Progressive Muskelentspannung: Diese Methode entspannt deinen Körper gezielt und kann Migräne vorbeugen. Es gibt zahlreiche geführte Übungen, die du ausprobieren kannst.
Yoga oder sanfte Bewegung: Selbst 10 Minuten am Tag können helfen, Anspannung zu lösen und dich mit neuer Energie zu versorgen.
Meditation: Auch kurze Meditationen (z. B. mit einer App) können deine innere Ruhe stärken.
4. Erkenne deine Trigger und reagiere rechtzeitig
In der Elternzeit ist es oft schwer, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Doch je besser du deine Migräne-Trigger kennst, desto gezielter kannst du gegensteuern. Häufige Auslöser sind:
Schlafmangel
unregelmäßige Mahlzeiten
Dehydrierung
körperliche Überlastung
Versuche, trotz des neuen Baby-Alltags Routinen einzuhalten:
Trinke ausreichend Wasser (stell dir z. B. immer ein Glas an den Wickeltisch).
Iss regelmäßig, auch wenn es nur kleine Snacks zwischendurch sind.
Achte darauf, Übermüdung möglichst zu vermeiden, indem du dir Unterstützung holst.
5. Hol dir Unterstützung
Niemand sollte den Alltag mit einem Baby – vor allem als Migräne-Betroffene – allein bewältigen müssen. Scheue dich nicht, Hilfe anzunehmen oder aktiv danach zu fragen:
Deinen Partner, Familie oder Freunde können dich entlasten, indem sie Aufgaben wie Einkaufen, Kochen oder die Kinderbetreuung übernehmen.
Sprich offen mit deinem Umfeld über deine Migräne, damit sie besser nachvollziehen können, warum du manchmal kürzer treten musst.
Wenn es finanziell möglich ist, kannst du dir professionelle Unterstützung holen, z. B. eine Haushaltshilfe oder eine Babysitterin.
6. Entwickle Migräne-freundliche Routinen
Routinen können dir helfen, Stress zu reduzieren und Migräne vorzubeugen. Beispiele:
Morgenrituale: Beginne den Tag bewusst ruhig, mit einer Tasse Tee oder einer kurzen Atemübung, bevor der Trubel startet.
Abendrituale: Schaffe dir eine feste Schlafenszeit und nutze abends eine beruhigende Routine (z. B. lesen oder Journal schreiben ), um Migräne aus Erschöpfung vorzubeugen.
Planung: Plane deinen Tag in kleinen, machbaren Etappen. Große To-Do-Listen sind stressig – kleine, realistische Ziele dagegen motivieren.
7. Sei gnädig mit dir selbst
Es ist okay, wenn du nicht jeden Tag alles schaffst. Elternzeit ist kein Wettbewerb, sondern eine Zeit, in der du für dein Kind und dich selbst da sein darfst. Lerne, dir Fehler zu verzeihen und dich nicht unter Druck zu setzen.
Eine Migräne-Attacke zu haben, ist keine Schwäche – es ist Teil deiner Realität. Je mehr du dir selbst erlaubst, auf deinen Körper zu hören und auch mal “Nein” zu sagen, desto leichter wird es, Stress zu reduzieren.
Fazit: Deine Gesundheit ist die Basis
Stressmanagement als Migräne-Betroffene in der Elternzeit bedeutet, gut auf dich selbst zu achten und Hilfe anzunehmen, wo immer es nötig ist. Deine Gesundheit ist die Grundlage dafür, dass du für dein Kind da sein kannst – und dafür, die gemeinsame Zeit auch genießen zu können. Mit klaren Routinen, Selbstfürsorge und einem unterstützenden Umfeld kannst du diese herausfordernde, aber wunderschöne Phase bewältigen.
Denke immer daran: Du machst das großartig!
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