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Interviewreihe: Schwanger mit Migräne - Hannah (25)

Migräne kann oft schon ohne eine Schwangerschaft sehr herausfordernd sein. In diesem Interview nimmt dich Hannah, aktuell in der 30 Schwangerschaftswoche mit, und erzähl dir, wie dich ihr Alltag als Schwangere mit Migräne gestaltet.

Schwangere Frau


Frage 1:

Stell dich gern den anderen Migräne-Mamas kurz vor. (Wie alt bist du? / Seit wann bist du schwanger? / Seit wann leidest du an Migräne?)


Moin aus dem Norden!


Ich bin Hannah, 25 Jahre alt und derzeit in der 30. Schwangerschaftswoche. Seit 8 Jahren leide ich unter Migräne mit Aura.

Oft wird meine Migräne durch meinen Zyklus und die Hormone ausgelöst.

 



Frage 2:

Wie ist die aktuelle Symptomatik deiner Migräne und wie viele Migränetage hast du etwa im Monat?


So pauschal lässt sich das leider nie sagen. Das macht das Leben oft unplanbar.


Im Durschnitt habe ich bis zu vier Migränetage im Monat.


Meine Symptomatik äußert sich durch starke einseitige Kopfschmerzen, Augenschmerzen mit Lichtempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen, Blackouts und Schwächegefühl.

Dann hilft oft nur noch Ruhe und schlafen mit Schlafmaske.



Frage 3:

Hatte deine Migräne Einfluss auf euren Kinderwunsch und hat sich deine Migräne in der Schwangerschaft Verändert?


Die Migräne kann meinen Alltag oft schon sehr stark beeinflussen, darunter leidet natürlich auch so eine Planung, wie der Kinderwunsch. Ich habe mir oft Gedanken über meine zukünftige Medikation gemacht, denn durch eine Schwangerschaft ist die Auswahl doch sehr eingeschränkt.

 

Durch die Schwangerschaft wurde die Migräne im ersten Trimester stark verstärkt. Ich hatte fast täglich Migräneanfälle und war dementsprechend nicht einsatzfähig.


Seit Mitte des zweiten Trimesters ist es deutlich besser und weniger geworden- das entlastet sehr!!

Während der Schwangerschaft konnte ich mich mit Paracetamol anfreunden, dies nimmt den Schmerz aber niemals ganz weg.




Frage 4:

Was sind deiner Meinung nach die grössten Herausforderungen in einem Alltag mit Migräne und Kind?


Davor habe ich größten Respekt und auch etwas Angst.


Wenn ich darüber nachdenke, wie oft ich während meiner Migräneattacken völlig ausgeknockt bin und dann noch ein Kind zuhause habe, für das ich voll da sein möchte – das ist eine große Herausforderung!!



Frage 5:

Welchen Tipp möchtest du anderen Schwangeren Migränebetroffenen oder jenen die es werden wollen mit auf den Weg geben?


Offen über die Migräne und die damit einhergehende Gedanken und Ängste sprechen. Diese mit dem/der PartnerIn teilen!


Genauso wichtig ist es, mit seinen Ärzten im Kontakt zu stehen und sich da gut begleitet zu fühlen.


Mir hat die Akupunktur durch meine Hebamme sehr geholfen, sowohl gegen die Übelkeit als auch gegen meine starken Migräneattacken.




Frage 6:

Wie sieht ein Tag mit Migräne bei dir in deiner Schwangerschaft aus?


Es kommt auf die Stärke der Migräne an.

Durch unsere Haustiere bin ich dazu verpflichtet aufzustehen und rauszugehen- das hilft oft enorm.


Dennoch habe ich mich dem auch hingegeben und mich ausgeruht, damit ich so selten wie nötig auf Medikamente zurückgreifen muss.



Frage 7:

Was gibt dir als Schwangere mit Migräne Kraft im Alltag? Was machst du für dein eigenes Wohlbefinden?


Seit ich unter Migräne leide haben sich Prioritäten grundlegend geändert, ich höre sehr stark auf mich und meinen Körper- auf das, was mir nun guttut!


Ich erfreue mich sehr an Tagen, an denen ich anfallsfrei bin und weiß diese noch mehr zu schätzen!


Unsere Haustiere und mein Mann helfen mir sehr und kümmern sich jederzeit gut um mich.

Oft muss ich mir eingestehen, dass ich an diesen Tagen nicht so leistungsstark und leistungsfähig bin – das ist dann auch OK! Aber schwer zu akzeptieren :)



Frage 8:

WAs ist für dich das Schönste am Schwanger sein?


Das Spüren, des kleinen Menschen in mir drin. Dieses starke Gefühl nach Beschützen, Liebe, Vorfreude und Ungeduld. Nun, wo der Bauch wächst, wird es nochmal realer und das ist für mich die bisher schönste Zeit der Schwangerschaft



Frage 9:

Hast du Unterstützung während deiner Migräne? Wenn ja, wer greift dir unter die Arme?


Ich könnte viel Unterstützung erhalten durch Freunde & Familie. Mein Mann nimmt mir aber alles ab, sodass anderweitige Hilfe kaum notwendig ist.

Aber auch, wenn ich auf der Arbeit eine Migräneattacke bekomme, sind meine Kollegen sehr verständnisvoll und nehmen Rücksicht.in Mann. Sehr viel.



Frage 10:

Wie hat sich dein Leben mit Migräne gewandelt, seitdem du Schwanger bist?


Dadurch, dass ich durch meinen Beruf sofort ins Beschäftigungsverbot gehen musste, hat sich mein Leben stark verändert. Der Ablauf im Alltag ist erhalten geblieben, dies ist auch wichtig für unsere Haustiere.


Anfänglich war ich nur zuhause, weil es mir bis zur 18.SSW nicht gut ging, seitdem verbringe ich meinen Tag nach meinem Belieben und genieße meine freie Zeit!


Auch haben sich die Prioritäten in verschiedenen Lebensbereichen vollkommen verändert.




Frage 11:

Was hast du durch deine Migräne schon alles gelernt?


Es ist so wichtig auf sich, seinen Körper und deren Bedürfnisse zu hören und zu achten!! Oft musste ich mich rechtfertigen, warum ich denn „wegen Kopfschmerzen“ Zuhause bleiben muss – das mache ich schon lange nicht mehr!



Frage 12:

Möchtest du werdenden Mamas mit Migräne und allen anderen Migränebetroffenen noch etwas mit auf den Weg geben was dich beschäftigt?



Passt auf Euch auf und hört auf euren Körper. Der weiß oft schon viel früher, was wir brauchen, als wir es uns eingestehen wollen.


Ihr braucht Euch bei niemandem rechtfertigen, wenn ihr euch nicht gut fühlt, dann legt eine Pause ein und bleibt Zuhause!



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